5. Gute Lizenzierungs- und Urheberrechtpraktiken: die Praxis

Nun erfolgt die Transformation der Theorie in die Praxis:

5.1. Benenne dich oder die Free Software Foundation als Urheber

In einigen Fällen wenn man Rückendeckung durch eine fördernde Organisation mit Rechtsanwälten hat ist es besser jene als Inhaber des Urheberrechts zu deklarieren.

5.2. Verwende eine Lizenz, die zu der Open Source Definition konform ist

Die Open Source Definition ist ein Garant für Standardlizenzen. Die OSD selbst stellt keine Lizenz dar; aber es stellt gewisse Anforderungen an die minimen Rechte einer Lizenz, die gewährt werden müssen, sodass infolgedessen die Lizenz als Open-Source klassifiziert werden kann. Die OSD und zugehörige Dokumente, können auf der Website der Open Source Initiative eingesehen werden.

5.3. Schreibe keine eigene Lizenz, sofern es vermieden werden kann

Die weit-bekannten OSD-konformen Lizenzen haben gut-etablierte interpretierte Traditionen. Entwickler (und interessierte Endbenützer) wissen was sie implizieren und haben eine gewisse Einsicht in mögliche Risiken und Verluste, die sie verursachen könnten. Deswegen empfiehlt sich der Gebrauch einer der standardisierten Lizenzen, die über die OSI Website erhältlich sind, sofern jener nicht durch einen aussergewöhnlichen Umstand verunmöglicht werden sollte.

Wenn du dich gezwungen siehst, deine eigene Lizenz zu verfassen, stelle sicher, dass sie durch die OSI verifiziert wird. Dies wird eine Unmenge von Argumentation und allgemeinen Unkosten vermeiden. Sofern du noch nie einen Lizenzierungsschmach erlebt hast, ist es schwer zu begreifen, wie unträglich sich ein solcher auswirken kann; Personen steigern sich beinahe in manische Unhöhen, da die Lizenzen als beinahe heiliges Abkömmnis mit den Kernwerten der Open-Source Gemeinschaft betrachtet werden.

Weiterhin könnte die Präsenz einer sich etablierten Tradition als wichtig erweisen, sofern die Lizenz sich je vor Gericht bewähren müsste. Zur Zeit der Verfassung dieses Dokumentes (Frühjahr 2002) ist weder der Umstand gewährleistet, dass das Recht Open-Source Lizenzen explizit gutheisst oder verwirft. Wie dem auch sei, es ist eine legale Doktrin (zumindest in den Vereinigten Staaten wie auch in wahrscheinlich anderen rechtsmässigen Staaten wie England und dem Rest der britischen Staaten), dass Gerichte Lizenzen und Verträge entsprechend den Erwartungen und Praktiken, aus der Gemeinschaft der sie entsprungen sind, examinieren sollten.