3. Strukturelle Beschreibungssprache: eine Elementarschrift

Ältere Dokumentbeschreibungssprachen wie Tex, Texinfo und Troff unterstützten Dokumentationsbeschreibung. Jene verwendeten Instruktionen, die das Erscheinungsbild und physische Layout des Textes massgeblich beeinflusste (Schriftwechsel, Einrückungen des Textes, diese Art von Beeinflussung).

Dokumentbeschreibungssprache war adäquat, solange es die primäre Absicht war, eine für nur ein einzelnes Medium oder Typ von Ausgabegerät kompatible Ausgabe zu erzeugen. Die Einschränkungen werden jedoch dann klar ersichtlich, sofern man ein Dokument so beschreiben möchte, dass es (a) für verschiedenste Ausgabemedien formattiert werden kann (wie z.B. Druck versus Webanzeige) oder wenn man (b) die Durchsuchbarkeit und Indexierung des Dokumentes anhand der logischen Struktur gewährleisten möchte (was sehr wahrscheinlich der Fall ist, wenn du es z.B. in einem verlinkten Kontext gebrauchen möchtest).

Um diese Funktionalität gewährleisten zu können, ist ein strukturelles Dokumentbeschreibungssystem vonnöten. In struktureller Dokumentbeschreibungssprache, wird nicht das physikalische Erscheinungsbild des Dokumentes umschrieben, sondern vielmehr die logischen Eigenschaften seiner Teile.

Ein Beispiel: Wenn man in einer Dokumentbeschreibungssprache beabsichtigt ein Wort hervorzuheben, instruiert man den Formattierer so, dass er es in einem fetten Schriftkontext ausgibt. In troff(1) sähe dies so aus:


All your base
.B are
belong to us!

In einer strukturellen Beschreibungssprache hingegen, würde man den Formattierer so anweisen, dass er das Wort betont:


All your base <emphasis>are</emphasis> belong to us!

Die ``<emphasis>" und </emphasis> Elemente werden Beschreibungstags genannt oder in Kurzform einfach: Tags. Sie stellen Instruktionen für den Formattierer dar.

In einer strukturellen Beschreibungssprache würde das Erscheinungsbild des endgültigen Dokumentes durch ein Stylesheet kontrolliert werden. Das Stylesheet würde den Formattierer anweisen ``Rendere die Hervorhebung als eine Schritänderung in einen fetten Kontext". Eine der Vorteile von strukturellen Beschreibungssprachen ist, dass man durch die Änderung eines Stylesheet global hinweg die Präsentation des Dokumentes (um z.B. verschiedene Schriftarten zu gebrauchen) verändern kann, ohne die einzelnen individuellen Instanzen von beispielsweise B. innerhalb des Dokumentes ändern zu müssen.